Foto (Gaby Mahr-Urfels - AGIT mbH) - v.l.n.r.: Marcel Philipp, Robert Esser, Nina Walkenbach, Anna-Katharina Horst, Horst Robertz
Spannende und interessante Vorträge wurden den Teilnehmenden beim dritten AGIT Forum „Wirtschaftsflächen“ in Aachen geboten. Der Event am 10. August fand unter dem Titel „Nachhaltige Gewerbegebiete – Anknüpfungspunkte und Handlungsoptionen für das Gewerbegebiet mit Zukunft“ statt.
Über 90 Vertreter:innen aus Verwaltung, Politik und Unternehmen nutzten bei kaiserlichem Wetter die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen, aber auch Chancen der nachhaltigen und resilienten Gewerbegebietsentwicklung zu informieren.
Während die Verfügbarkeit marktreifer Gewerbeflächen in der Region weiter abnimmt und es ohne nachhaltige und zukunftsorientierte Flächenentwicklungen zu einem drastischen Engpass kommen wird, zeigt sich darüber hinaus auch, dass vorhandenes Potenzial in bestehenden Gewerbegebieten nicht gehoben wird. Hierzu zählen Möglichkeiten für kompakte Stadtstrukturen, energetische Optimierung, Klimaanpassung, Ressourcen- und Flächeneffizienz und Mobilitätsverbesserungen, städtebauliche Integration sowie sozialen Zusammenhalt. Mit dem AGIT-Forum „Nachhaltige Gewerbegebiete – Anknüpfungspunkte und Handlungsoptionen für das Gewerbegebiet mit Zukunft“ konnte die AGIT für die aktuellen Problemfelder der Gewerbegebietsentwicklung sensibilisieren, Herausforderungen konkret nennen und Lösungsansätze aufzeigen.
In mehreren spannenden Vorträgen und Talkrunden wurde thematisiert, wie Gewerbegebiete vor dem Hintergrund der Leitbilder Nachhaltigkeit und Resilienz entwickelt und revitalisiert werden können, um der Ressourcen- und Flächeneffizienz Rechnung zu tragen und auf die zuvor genannten Anknüpfungspunkte einzugehen. Die kommunalen Herausforderungen und Chancen der Gewerbegebietsentwicklung wurden in einer Talkrunde mit den Bürgermeister:innen Patrick Haas aus der Kupferstadt Stolberg, Anna-Katharina Horst aus der Gemeinde Weilerswist sowie Frank Peter Ullrich aus der Stadt Düren skizziert. Darüber hinaus wurden verschiedene Ansätze und Möglichkeiten aufgezeigt, wie erste wirtschaftlich sinnvolle Anpassungen im Sinne energetischer Optimierungen anzugehen sind.
Michael Hertwig vom Fraunhofer IAO gab Einblicke in das Thema der Ultraeffizienz und stellte einen Demonstrator vor, der es ermöglicht, Symbiosen innerhalb eines Gewerbegebietes sichtbar zu machen. Horst Robertz, Geschäftsführer Dr. Babor GmbH & Co. KG, machte deutlich, dass insbesondere Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten müssen und stellte in diesem Zusammenhang die Entwicklung des Unternehmens sowie bereits getätigte Maßnahmen in Sinne der Nachhaltigkeit vor. Stefan Sauerborn, Abteilungsleitung Service Center Wirtschaft der Wirtschaftsförderung Bonn, zeigte am Beispiel eines der ältesten und größten Gewerbegebiete in Bonn, dem Gewerbegebiet Bonn Beuel-Ost, das Potenzial einer nachhaltigen Revitalisierung auf.
Die Expert:innen und Teilnehmenden vor Ort sind sich einig, dass die zukunftsfähige (Weiter-) Entwicklung von Gewerbegebieten entlang einer ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Dimension erfolgen muss.