PM 16/13 - Erkennung von Störsendern in der Satellitennavigation: Detector soll Schwachstellen aufdecken

PM 16/13 - Erkennung von Störsendern in der Satellitennavigation: Detector soll Schwachstellen aufdecken

Aachen/Aldenhoven/Wegberg-Wildenrath. Unter Führung des britischen Navigationsgeräteherstellers Nottingham Scientific Limited (NSL) arbeitet ein internationales Team, bestehend aus dem Automotive & Rail Innovation Center (ARIC) der AGIT mbH, der Universität von  Bologna (UNIBO), Italien, sowie den Unternehmen Black Holes B.V. aus Leiden in den Niederlanden und der Sanef Group, Issy les Moulineaux, Frankreich, daran, satellitengestützte Anwendungen im Straßen- und Transportbereich gegen Angriffe und Täuschungsversuche abzusichern. Die Detektoren, die hierfür entwickelt werden, sollen künftig etwa an Mautbrücken und bei mobilen Kontrollen eingesetzt werden. Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, einen kostengünstigen Interferenzdetektor zur zuverlässigen Erkennung von Störsendern, die die äußerst schwachen Satellitensignale gezielt beeinflussen können, zu erforschen und zu entwickeln. Hierzu wurden Prototypen gebaut und diese im Anwendungszentrum für satellitenbasierte, bodengebundene Mobilität des ARIC im Aldenhoven Testing Center (ATC) im Feld getestet. „Nun werden wir mit Nutzern der Satellitennavigation in einem Workshop, der Ende September im niederländischen Vaals und in Aldenhoven stattfinden wird, über die weiteren Möglichkeiten von Detektoren diskutieren und natürlich auch unser System vorstellen“, sagt Martin Pölöskey, Leiter des ARIC. „Die vielen Vorteile, aber auch die Notwendigkeit liegen auf der Hand: Es gibt erhebliche Angriffe auf Signale, die nicht nur Störungen bewirken, sondern zum Totalausfall von ganzen System führen. Bei den kommenden Assistenz- und Sicherheitssystemen, wie z. B. Spurhalteassistenten oder Systeme zur Kollisionsvermeidung, die zunehmend auf die Satellitentechnik aufsetzen, kommt es dann sehr schnell zu fatalen Folgen“, erläutert Pölöskey weiter.
 
Aufbau Testgebiete für Galileo vor dem Abschluss
Die ARIC-Aktivitäten im Bereich der satellitengestützten Positionierung und Navigation wurden mit diesem Projekt noch weiter ausgebaut. Die AGIT ist seit vielen Jahren mit ihrem Automotive & Rail Innovation Center in Wegberg-Wildenrath u. a. im Bereich der Satellitennavigation aktiv. So wird 2013 auch der Aufbau der beiden Testgebiete für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo, „automotiveGATE“ in Aldenhoven und „railGate“ in Wegberg-Wildenrath, erfolgreich abgeschlossen. Diese Testgebiete sind einzigartig in Europa; hier können Anwendungen, die das zukünftige Navigationssystem nutzen, bereits lange vor ihrem Aufbau erforscht, entwickelt und gefahrlos in abgeschlossenem Terrain getestet werden.  Detector ist ein Förderprojekt aus dem siebten Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission, das durch die Europäische Agentur zur Satellitennavigation (GSA) unterstützt wird. Weitere Informationen: www.gnss-detector.euAnsprechpartner: Automotive & Rail Innovation Center (ARIC)
Geschäftsbereich der AGIT mbH
Martin Pölöskey
Tel. +49 (0)2432/93376-0
aricgnss-detector.eu
www.aric-aachen.de